Mitteilung

12.04.2021

Pressemitteilung

Drei Jahre im Amt

Aussiedler- und Vertriebenenbeauftragte zieht positive Bilanz

 

Am 11. April 2019 erhielt die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer ihre Ernennungsurkunde als Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene. Sie ist die erste Inhaberin dieses im Frühjahr 2018 neu geschaffenen Amts. Ihr Auftrag besteht darin, Ansprechpartner für die Belange der Vertriebenen und Aussiedler in Bayern zu sein und die Staatsregierung in allen damit zusammenhängenden Fragen zu beraten. Sie bearbeitet die Eingaben von Betroffenen, tritt für die Interessen der Aussiedler und Vertriebenen ein und informiert die Öffentlichkeit über den Einfluss der erfolgreichen Eingliederung der Heimatvertriebenen nach dem Krieg auf den Wiederaufstieg und Wohlstand Bayerns und über die schweren Schicksale, die die Betroffenen erlitten haben. Weiter setzt sie sich für Bewahrung und Pflege ihres reichen Kulturerbes in Bayern ein.  

 

In den bisherigen drei Jahren ihres Wirkens hat die Beauftragte zu rund 150 Anlässen Reden und Grußworte gehalten, an Diskussionen teilgenommen und Gespräche geführt. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei der Wertschätzung für die Vertriebenen und Aussiedler, die ihren Ausdruck auch im jüngsten Zeitzeugenprojekt Stierstorfers, in ihren 2020 gesendeten Podcasts über die kleinen Landsmannschaften in Bayern und ihrem Plan, gemeinsam mit einer aus Vertretern der Heimatvertriebenen gebildeten Arbeitsgruppe eine Ausstellung zum schweren Schicksal der Frauen und Kinder während Flucht und Vertreibung zu konzipieren, fand. Die Beauftragte steht in ständigem Kontakt mit dem Bund der Vertriebenen und den in Bayern aktiven Landsmannschaften, aber auch mit den in München akkreditierten konsularischen Vertretern der Länder, aus denen Deutsche vertrieben oder ausgesiedelt wurden. Schließlich ist die Verständigung mit den Herkunftsländern ein zentrales Ziel ihrer Politik, wobei sie die Vertriebenen und Aussiedler als ideale Brückenbauer für den Aufbau eines geeinten Europas jenseits der einstmaligen Ost-West-Gegensätze begreift.

 

Seit jeher pflegt die Beauftragte auch eine intensive Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich mit dem deutschen Kulturerbe im östlichen Europa befassen, und im Kulturbereich aktiven Vereinigungen und Institutionen der Vertriebenen und Aussiedler. Dieser Austausch ist auch Grundlage für ihren Einsatz für eine verstärkte Behandlung der Themen Flucht und Vertreibung und Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa in Schule, Lehrerfortbildung und Universitäten. Gemeinsam mit dem Haus der Bayerischen Geschichte hat sie hier bei der Weiterentwicklung von Inhalten für die Lernplattform Mebis wichtige Impulse gesetzt. Zusammen mit der Landeszentrale für Politische Bildung gibt sie ein umfassendes Themenheft zu „75 Jahren Flucht und Vertreibung“ heraus, dessen Inhalte im Rahmen eines digitalen Themenforums in Teilen bereits vorab online gestellt werden. Weitere wichtige Partner sind das Haus des Deutschen Ostens und die Hanns-Seidel-Stiftung, mit der gemeinsam Stierstorfer im Sommer 2020 zu einer im Fernsehsender Bayern Alpha übertragenen Diskussionsrunde zu „70 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ eingeladen hatte. Selbstverständlich pflegt Stierstorfer auch eine enge Kooperation mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf Bundesebene und in den anderen Ländern, und setzt sich auch auf dieser Ebene für die berechtigten Interessen der Betroffenen bei der Fremdrente und der Anerkennung ausländischer Berufs- und Studienabschlüsse ein.

 

Stierstorfer zieht nach drei Jahren im Amt eine durchweg positive Bilanz. „Gemeinsam mit meinen Partnern habe ich viel für die Vertriebenen und Aussiedler in Bayern erreicht und in der Öffentlichkeit Interesse und Verständnis für ihre Belange geweckt. Besonders stolz bin ich darauf, dazu beigetragen zu haben, dass sich gerade auch junge Menschen – wie bei unserem ersten Jugendforum im Bayerischen Landtag im März 2020 – wieder für dieses Thema begeistern. Schließlich sind angesichts der Tatsache, dass mehr als jeder vierte Bayer Wurzeln in den früheren deutschen Siedlungsgebieten im östlichen Europa hat, Geschichte, Kultur und Bräuche der Vertriebenen und Aussiedler längst Teil der bayerischen Identität“, so die Beauftragte. Dabei hofft sie, dass nach einer – hoffentlich baldigen – Überwindung der Pandemie auch all jene Begegnungen wieder möglich sind, von denen das Gemeinschaftsgefühl der Betroffenen so sehr lebt. Außerdem plant sie die Wiederaufnahme ihrer Informations- und Begegnungsfahrten in die Herkunftsländer, nachdem sie 2019 Prag, Siebenbürgen und das Banat besucht hatte. „Das ist ganz wichtig für das gegenseitige Verständnis, und ich denke, dass wir gemeinsam noch viel erreichen werden“, so die Beauftragte, die sich auf ihre Arbeit in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode freut.   

 

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