Mitteilung
Pressemitteilung
Verständigung im Herzen Europas
Am 16. April 2024 empfing die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Dr. Petra Loibl, die Generalkonsuln jener Länder des östlichen Europas und Zentralasiens, die früher Heimat zahlreicher Deutscher gewesen waren oder noch sind. In dem Meinungsaustausch ging es neben Fragen von aktuellem Interesse und der Pflege des kulturellen Erbes im Herzen Europas auch um die Vertiefung der Zusammenarbeit und Verständigung zwischen den Ländern der Region, den Vertriebenen und Aussiedlern als Brückenbauern nach Ostmittel- und Südosteuropa, und dem Freistaat als Land, das Millionen von ihnen zu einer neuen Heimat geworden ist.
An dem ersten Gespräch mit den Generalkonsuln der Länder des östlichen Europas mit der Beauftragten in dieser Legislaturperiode, das nur eine Woche nach der Ankündigung des Freistaats, im Bundesrat für die Belange der Vertriebenen und Aussiedler aktiv zu werden, stattfand, nahmen neben der Generalkonsulin Österreichs als Vertreterin eines Landes, das – wie Bayern – nach dem Zweiten Weltkrieg und danach viele Vertriebene und Aussiedler aufgenommen hatte, auch ihre Kolleginnen aus Rumänien und Tschechien und ihre Kollegen aus Ungarn, der Slowakei, Litauen und Kasachstan sowie der Honorargeneralkonsul aus Kirgisien teil. Bei dem Meinungsaustausch herrschte Einvernehmen darüber, dass die Beziehungen zwischen ihren Ländern, Bayern und den Heimatvertriebenen, Aussiedlern und den in ihren Ländern heimatverbliebenen Deutschen so gut seien wie noch nie zuvor.
Einig waren sich alle Teilnehmer in dem Wunsch nach einem deutlich forcierten Jugendaustausch und der Schaffung neuer bzw. des Ausbaus bestehender Städtepartnerschaften. Als Vorbild könne dabei die erst kürzlich beschlossene neue Partnerschaft zwischen Nürnberg und Kronstadt in Siebenbürgen dienen. Weiter wünschen sich die Generalkonsuln mehr Deutschunterricht an ihren Schulen sowohl für die große Mehrheit der nichtdeutschen Schüler als auch die Kinder und Jugendlichen, die der jeweiligen deutschen Minderheit angehören. Hier könne eine verstärkte Entsendung deutscher Lehrkräfte viel zum Guten bewegen.
Indes betonte die Beauftragte, dass dies natürlich keine Einbahnstraße sein solle, sondern sie sich als Landtagsabgeordnete auch für mehr Unterricht in den Sprachen der Länder des östlichen Europa an bayerischen Schulen sowohl als muttersprachlichen Unterricht als auch als Fremdsprache für Kinder deutscher Muttersprache einsetze. Abschließend erklärte Dr. Loibl, dass sie sich schon sehr darauf freue, die Länder des östlichen Europa und Zentralasiens sowie die dort verbliebenen deutschen Minderheiten bald zu besuchen, und kündigte an, sich in gleicher Runde regelmäßig wieder treffen und so die Zusammenarbeit verstetigen zu wollen.